ᵠ Regie: Alexander Schröder / Kamera: Alexander Schröder, Paula Linden, Johanna Ellensohn / Setaufnahmen: Manuel Gerlach / Ton: Helena Scholl / Aufnahmeleitung: Alexander Schröder / Musik: Timo Klabunde / Philosophischer Inhalt: Zlatko Valentic / Assistenz: Janice Trinh, Paula Linden


Thema

„Die Möglichkeit, daß der andere recht hat, ist die Seele der Hermeneutik.“
— Hans-Georg Gadamer

Der antike Philosoph Aristoteles beschreibt den Menschen als ein Wesen, das unaufhörlich danach strebt, die Welt und sich zu verstehen. Aber was heißt es, zu verstehen? Jeder Mensch hat eine intuitive Vorstellung davon. Die einen sehen im Verstehen eine lebenslange Aufgabe, die nie ganz gelingt. Andere wiederum glauben, dass Verstehen durchaus gelingen kann. Dazu braucht es lediglich den Mut, den eigenen Standpunkt zu verlassen, um die Welt durch andere Augen zu sehen.

Bei all diesen unterschiedlichen Antworten stellt sich die grundsätzliche Frage, ob es ein „richtiges“ Verstehen überhaupt gibt? Oder ist Verstehen immer von kultureller und geschichtlicher Prägung abhängig. Was als „richtig“ oder „falsch“ verstanden wird, hängt dann immer von der jeweiligen Perspektive ab.   

Auch die Philosophie hat seit jeher versucht, das Rätsel des Verstehens zu lösen. Im 20. Jahrhundert haben sich dabei zwei Philosophen besonders hervorgetan: Martin Heidegger und Hans-Georg Gadamer. In der heutigen Sendung geht es darum, welche Antworten Heidegger und Gadamer auf die Frage geben: Wie können wir das Verstehen besser verstehen? Darüber spreche ich mit einem Gadamer-Experten: dem kanadischen Philosophen Jean Grondin.


News zu Hans-Georg Gadamer

Literatur zur Sendung

Das Hauptwerk

In diesem berühmten Text erläutert Gadamer ausführlich seine Theorie des Verstehens. Die Lektüre setzt Vorwissen voraus, wenngleich sich zahlreiche Abschnitte finden, die selbst ohne Vorkenntnisse aufschlussreich das Phänomen des Verstehens fassbar machen.

Die Biographie

Jean Grondin entwickelt ein breit angelegtes philosophisches Panorama, das es meisterhaft versteht, 102 Jahre eines bedeutenden philosophischen Lebens darzustellen. Ein zum Standardwerk avancierter Text zur Auseinandersetzung mit Person und Denken von Hans-Georg Gadamer.


Im Dialog mit Jean Grondin