ᵠ Thema: Im Gespräch mit Zlatko Valentić zeigt Paul Schulmeister, was am Denken Paul Feyerabends irritiert. ᵠ Produktion und Regie: BlendKultur, Alexander Schröder / Kamera: Nico Bouffil, Joachim Lutz, Alexander Schröder / Ton: Sebastian Sommer, Fabian von Seggern / Aufnahmeleitung: Sebastian Sommer / Musik: Timo Klabunde


Thema

Man habe stets vor Augen, daß meine Demonstrationen und meine Rhetorik keinerlei ‘tiefe Überzeugungen’ ausdrücken. Sie zeigen lediglich, wie leicht es ist, die Menschen im Namen der Vernunft an der Nase herumzuführen. Ein theoretischer Anarchist ist wie ein Geheimagent, der das Spiel der Vernunft mitspielt, um die Autorität der Vernunft zu untergraben.
— Paul Feyerabend

Der Philosoph dieser Sendung bezeichnet sich selbst als Geheimagent. Das mag merkwürdig klingen. Ist nicht ein Philosoph gerade jemand, der eine Philosophie vertritt? Der für sein Denken steht und deshalb gerade nicht geheim bleibt? Wir werden also sehen, wie vorsichtig man sein muss, wenn man den Philosophen dieser Sendung nicht missverstehen will. Wenn man nicht den Fehler begehen will, wie so viele in der Interpretation seines Denkens, in die Falle zu tappen, und den Geheimagenten mit dem Philosophen zu  verwechseln. Der Denker unserer heutigen Sendung ist Paul Feyerabend.  

Was kann uns dieser Geheimagent, der sich zwischen den verschiedenen Traditionen und Methoden der Philosophiegeschichte bewegte, zeigen? Und welche Wege können wir gehen, um ihn nicht misszuverstehen? Diese Fragen diskutieren wir mit – Paul Schulmeister.

Literatur zur Sendung


Denken mit Paul Schulmeister


Inzwischen lese ich mit Genuss allerlei historische Klatschgeschichten, z.B., dass ein siegreicher römischer Feldherr als Teil der Siegeszeremonie von einem Sklaven geohrfeigt wurde, um seine Bescheidenheit nicht zu sehr zu verlieren. Das wäre ein nützlicher Zusatz bei der Verleihung von Nobelpreisen, und ich wäre gerne bereit, selbst die Watschen auszuteilen
— Paul Feyerabend in einem Brief an Hans Albert

Feyerabend im Gespräch mit Rüdiger Safranski (Rom 1993)